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Donnerstag, 17. Januar 2013

Einfach mal wollen


Zum  hunderttausendsten Mal Rocky 4 gesehn‘,
fühl mich verbunden mit den schüchternen Jungs,
die verlegen am Rand der Tanzfläche stehn,
und sich nicht traun, den ersten Schritt zu machen,
jeden Tag Witze reißen und selbst drüber lachen,
das wär doch mal ein erstrebenswertes Ziel,
viel wollen und noch mehr bekommen,
die hundertste Coke trinken
und dem Tag in der Dämmerung zum Abschied winken.


In Gedanken in der Matrix leben,
und privat nur noch in Schachtelsätzen reden,
mit Adleraugen in die Ferne sehen
und bedingungslos zur Liebe stehen.


Einfach mal Verrücktes tun,
den Müll nicht mehr trennen,
nicht mehr zum Glascontainer rennen,
und Leute bewusst verbal vor den Kopf stoßen.


Wie Marty McFly staunend durch die Gegend laufen,
und wenn ich nachmittags TV sehe,
könnt ich mir die Haare raufen.
So lang hab ich nicht geschrieben,
hatte keine Zeit, machte Urlaub nur auf Wolke Sieben,
doch jetzt bin ich wieder da mit neuem Kram,
wer entscheidet denn ob Hammer oder eher mau-
ob Haus-Maus-Reime, Prosa oder Lyrik, hin oder her,
leg mich nicht fest, ich lerne-und geb alles bis zum letzten Rest!


Einfach mal mit Sonnenbrille nachts durch die Nachbarschaft
Spazieren, einfach mal mit T-Shirt zum Konzert- drauf scheißen und den ganzen Abend frieren.
Wenn ich könnte würd' ich einfach fliegen, weit weg bis zum Horizont
und noch viel weiter, würd' immer höher klettern auf der Leiter,
auf der Leiter die in den blauen Himmel ragt,
das hat nichts mit Karriere zu tun,
lass mal los, auch wenn's anfangs schwer fällt und der Zweifel an dir nagt.


Ich fokussiere mich auf die Sterne in der Ferne um ein Ziel zu haben und alle raten: „Bleib am Ball!“
Und ich frag mich: „Welcher Ball?“
Da flieg ich lieber in meinem Kopf am Firmament und das mit Überschall!


Wenn Wände dich zu erdrücken scheinen so ist dein Geist
dennoch frei, lass dir dass ein Trost sein, du bist weder allein
noch verlassen, du kannst dich gelegentlich selbst hassen,
doch übertreib' es nicht- sonst wartet hinter dieser Tür kein Licht.
Dann bleibt es düster und diese Dunkelheit verschluckt dich
und spuckt dich nie wieder aus!


Ich will die Zeit vergessen, will jeden Tag dreimal warm essen,
nur noch schwarze Hemden tragen und nicht
mehr nach dem gestern fragen.
Will an Strandbars abhängen, mich ohne Muckis
In Muscle-Shirts zwängen, auf Hosen-Konzerten mit Ärzte-Schal
rocken und hinterher lädiert mit nem Lächeln im Erste-Hilfe-Zelt hocken.


Ich will die schönsten Orte der Welt besuchen,
und am Ende doch wieder drei Wochen Sauerland buchen.
Ich wollte immer viel, doch vieles davon wollte mich nicht,
scheiß drauf, ich bleib auf Kurs Richtung Licht!
Mache wollen zu viel und merken nicht, wie sie alles verlieren.
Ich will nicht deine Nieren-ich bleib bescheiden, will bloß dein Herz!
Der Schmerz liegt gratis bei, doch den hab ich nicht gewollt
und dennoch bekommen.


Es gibt Dinge, die will einfach keiner, beispielweise Mutter Beimer…nackt.
Oder warmes Bier, ne kalte Schulter von dir, ein Slam ohne Lyrik.
Das sind Dinge, die mal gar nicht gehen, so wie die eigene Party
als erster verlassen, so wie jeden Morgen den Bus verpassen,
so wie Schalke-Fan in Dortmund sein, so wie Bier zu Fisch
statt Wein.


So wie hinkende Vergleiche statt zum Punkt zu kommen.
Ja, das sind Dinge, die nun wirklich niemand will.
Ich wollte nie auf die Bühne aber Sie hat gerufen und ich bin gekommen, ohne zu wissen ob ihr mich wollt.
Schweigen ist Silber, doch dichten ist Gold, wenn das mal kein
Motto ist, dann weiß ich’s auch nicht!


Ich wollte nie wissen, wie oft du deine Freundin bescheißt,
wollte eigentlich nur wissen, ob du auch ein Bier willst
und wie du überhaupt heißt.
Ich muss nicht wissen, wie mein Kühlschrank genau funktioniert,
solang das Licht brennt und er brav kühlt.


Auch interessiert mich deine Intimrasur die Bohne,
behalt' die Info für dich-ich kann auch ohne.
Auch womit du dein Geld verdienst, interessiert mich nicht,
will lieber wissen ob du manchmal nachts das Licht
brennen lässt, weil du sonst nicht schlafen kannst.


Ich will wissen, ob du am Grund des Sees den Schatz gefunden hast,
Am Ende zählt nur, wer’s letztendlich mehr wollte.
Und sollte es zum Schluss dann doch nicht ganz langen,
nicht hadern, aufstehen…und von vorn anfangen!