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Mittwoch, 27. Juni 2012

Montag, 30. April 2012

Der Misanthrop


Es war einmal ein Misanthrop, der mit einem Flugzeug flog.
Dort erblickt er eine Frau, so lieblich und zart wie der Morgentau.
Augenblicklich schießt es ihm durch seinen Schädel:
„Mann-was für ein süßes Mädel!“

Doch widerstrebt es ihm, Sie anzusprechen, gar anzufassen,
will er doch die Menschen weiter hassen.
Er fragt sich stattdessen, was geht da in ihm vor,
derlei Gefühle waren ihm fremd- bis heute,
und das in Gegenwart der Leute!

Wie peinlich, er ertappt sich selbst, er schaut erst weg, dann schaut
er heimlich immer wieder zu der Frau, „verdammt“-denkt er, „so weit ist es schon gekommen, das ich nicht mal mehr mit selber trau! „

Was gibt es für den passionierten Menschenhasser unerträglicheres, als derlei
Unangebrachte Empfindungen zu registrieren- da kann man sich ja nur blamieren!
Doch was bleibt unserem Freund, dem Misanthropen anderes übrig,
als Gefühle zuzulassen und das Feld des Hasses zu verlassen-
wenn auch in gemäßigtem Tempo.

Über Stunden, 6 an der Zahl ist der Metallvogel mitsamt seiner Menschenfracht nun schon in luftiger Höhe unterwegs, während unser aller Lieblings- Menschenfeind mit sich kämpft und mit sich ringt, und aus lauter Verzweiflung einen Kaffee nach dem andern  trinkt.

Soll er Sie ansprechen, womöglich sogar nach ihrem Namen fragen,
soll er es lassen oder soll er  es wagen ?

Während er so dasitzt und sinniert, meldet sich plötzlich seine Blase,
der Kaffegenuss fordert seinen Preis, sodann macht er sich auf Richtung
stiller Ort, dort angekommen, fällt er die Entscheidung:
Sobald er zurückkehrt, spricht er Sie an und ergreift das Wort!!

Zurück aus der Kabine, erleichtert und mit Tatendrang im Gepäck,
erwartet ihn zu allererst ein Riesenschreck!

Was muss er da sehen, was müssen seine müden Augen erblicken?
Das schöne Mädchen ist nicht länger allein, der Sitz neben ihr ist nicht mehr frei, unserem Misanthrop entfleucht ein Schrei- ein leiser.

„Da ist man  ein Mal weg um sich zu sammeln und was wegzutragen, kaum ist man zurück an Ort und Stelle um das Undenkbare zu wagen,
ist bereits die Konkurrenz am werben- ich wünschte, alle Menschen würden sterben!“

Nach einer heftigen, aber kurzen Mord-Phantasie beruhigt sich unser Freund schnell wieder, sinkt müde und bestätigt in seinem Sitz hernieder.

Hier sein letzter trotziger Gedanke, bevor der Schlaf ihn übermannt:

„ Ich weiß schon, warum ich alle Menschen hasse und niemand in mein Herz reinlasse. Der Schmerz der Enttäuschung ist zu groß, das ist es nicht wert,da steck ich meine Leidenschaft doch lieber in andre Dinge, wie zum Beispiel in meinen alten Benz- ein edles Gefährt. Von ihm wurd ich noch nie verletzt!“

Und die Moral von der Geschichte:

Zuviel Kaffee ist gar nicht gut!

Montag, 23. April 2012

Alles Theater


Eines Abends dachte ich mir:“ Schreibste einen Text über das Theater.“
Da gibt es nur ein kleines Problem.
Ich war in meinem Leben schätzungsweise dreimal im Theater.  
Also nicht gerade die besten Voraussetzungen für mein Vorhaben.


„Noch lange kein Grund es zu lassen“,  dachte ich mir
und nach kurzer Überlegung fiel mir etwas auf.
Ist nicht das ganze Leben Theater?
Spielen wir nicht alle unsere Rollen?
Der eine spielt Sie nahezu perfekt, der andere eher laienhaft.
Doch jeder von uns steht auf seiner eigenen Bühne.


Manche Rolle wird uns quasi mit unserer Geburt auf den Weg gegeben,
viele Rollen dagegen  suchen wir uns selbst aus.
Wenn man sich einmal die Mühe macht und in einer ruhigen Minute nachzählt,
wie viele Rollen man im eigenen Leben inne hat, wird es den einen oder anderen
am Ende überraschen.


Beispiel gefällig?
Bei mir sind es zum Beispiel: Sohn, Bruder, Freund, Lebenspartner, Bekannter,
Vertrauter, Geheimnis- Bewahrer, Konsument, Zuhörer, Redner, Fan, Patient
und jetzt bin ich gerade in der Rolle des Poeten.


Und dafür musste ich nicht mal lange überlegen, wie viele Rollen würde ich noch finden,
suchte ich noch etwas gründlicher?


Was wiederum weitere Frage aufwirft:


Wer bewertet unsere schauspielerischen Leistungen auf den Brettern, die das Leben bedeuten?
Welche Rollen schaden uns vielleicht eher, als das Sie uns nützen? Und wer sagt uns das?
Wer schreibt die Drehbücher unserer aller Leben?
Wer achtet darauf, dass wir unsere Texte nicht vergessen?


Aber meiner Meinung nach die wichtigste Frage lautet:


Wer schützt uns davor, uns in den Abgründen und Tiefen unserer Rollen nicht selbst
zu verlieren und womöglich nie wieder zurückzukehren, zu dem was und wer wir wirklich sind?
Ein schrecklicher Gedanke, vor lauter Rollen nicht mehr sein wahres Ich erkennen zu können!


Aber jetzt frag ich mal in die Runde: „ Wer kennt das schon?“
Wer kennt sein wahres ich?
Ich jedenfalls nicht.


Das herauszufinden, ist sowas wie ne Lebensaufgabe für mich.
Ich beneide jeden, der da weiter ist als ich.


Wenn die letzte Vorstellung gespielt, der letzte Scheinwerfer erloschen
und auch der letzte Zuschauer gegangen ist,
werde ich es erfahren.


Vielleicht.

Montag, 16. April 2012

Fiebertraum


In deinem Reihenhaus gehen jeden Tag Dämonen ein und aus,
vielleicht nehm ich alles zu wichtig oder wird morgen alles nichtig,
entspringt die Nachtigall in meinem Garten einem Fiebertraum 
oder entdecke ich bloß einen weiteren Raum meines Unterbewusstseins?


Was ist das Ich, was ist das Du?
Im Nu bist du ich und ich bin du.
Ich bin längst vergangen, das ist bloß die Abschiedstour,
mein Geist und mein Verstand spielen Schach- doch wer gewinnt ?


Wer interpretiert meine Worte?
Wer liest die Zeilen, die ich schrieb?
Unter dieser Sonne bin ich geboren
und unter dieser Sonne sterbe ich.


Bevor ich beginne zu verstehen, sterbe ich, noch vor der Zeit.
Danke für die Blumen, doch sie nützen mir nichts, ich habe kein Wasser.
Der lange Weg nach Hause ist ein Trugschluss, denn wenn ich ankomme,
ist da nichts, zumindest kein Zuhause, das ich mein Eigen nenne.


Ich frage dich:  Was bist du, nur das Wesen aus Fleisch und Haaren,
das mit den Jahren altert, atmet, frisst und verdaut,
was hast du für dich erreicht, was hast du dir aufgebaut?


Wann kommt der Punkt, wann ist deine Kraft aufgebraucht,
wann genau bist du in deine eigene Welt abgetaucht und
bis heut nicht wieder aufgetaucht?


Warum hast du so viel getrunken, warum warst du so oft drauf?
Warum hast du so viele Fragen, so wenig Antworten?
Willst du wissen was ich will?


Ich will Freundschaft, die nichts spalten kann,
doch vielleicht bin ich selbst die traurige, einsame Gestalt, die ich bedaure.
Wie weit hab ich mich von mir selbst entfernt?
Werde ich mich jemals selbst erkennen?



Werde ich?

Vielleicht im nächsten Fiebertraum…




Sonntag, 15. April 2012

Fremd

Ich sollte dich kennen, doch du bist mir so fremd,
fühle mich traurig, wenn ich an dich denke,
mein Herz wird schwer, der Platz an dem du einst warst,
jetzt ist er verwaist und leer.

Der Wald durch den ich wandle, ist voller Stimmen,
die nur deinen Namen rufen.
Am Himmel ziehen Wolken, die deinen Namen zeigen.
Der Wind flüstert etwas in mein Ohr. Dein Name.

Sehnsucht weht wie Sand durch mich hindurch.

So viele Jahre warst du nicht bei mir, fast hätte ich dein
Gesicht vergessen, hätte ich mich nicht erinnert.

Erinnert an dein stilles Lächeln, es war so besonders,
denn oft hab ich dich ernst gesehen.

Dein Gesicht, so unergründlich wie ein Rätsel, dass ich mein
Leben lang nicht lösen kann…

Die Liebe zu dir ist nie ganz gestorben, doch wie kann ich
jemanden lieben, den ich kaum kenne?

Niemand sagt mir, wie dass gehen soll, ich weiß oft keinen Weg.

Und so gehe ich weiter auf dem Pfad der Ungewissheit, bis ich dich treffe…

…vielleicht.

Vergib mir

Herr, bitte vergib mir meine Fehler, vergib mir meine Wut.
Bitte sieh mir meine Schwäche nach, ich bitte dich auf Knien,
versuche mir zu verzeihen für dieses Dasein, das ich lebe.

Verzeih jede Träne, die umsonst zu Boden fiel, jeden Fluch unbedacht
aus meinem Mund.
Verschließe deine Augen nicht vor mir, denn meine Demut kommt spät,
doch vermessen wie ich hoffe, nicht zu spät.

Herr, bitte übersieh meine Fehler,denn oft wusst ich es nicht besser,
mein Geist so dumm und nicht bereit.

In tiefer Dankbarkeit spreche ich zu dir, du hast mich getragen, obwohl
ich dich mich Füßen trat, doch bestraft hast du mich selten, obwohl ich es hätte so
oft verdient, denn du bist die Güte, die ich in mir oft suchte, doch selten fand.

Verzeih mir meine Eitelkeid und Arroganz, hab mich zu oft erhoben über die,
die mich lieben, war Egoist in vollem Wissen.
Gezeigt hast du dich mir in diesem Leben, leider war ich zu blind um zu verstehen.

Herr, bitte öffne meine Augen, nimm meine Hand und all meine Liebe.
Bitte nimm sie mir und schenke sie all denen, die mich achten, die unter mir litten,
dennoch bei mir blieben.

Bitte schenk ihnen Kraft um Frieden zu finden.
Bitte sieh mit Güte wie ein Vater auf sie herab,
während du mir meine Lehre zeigst,
auf das auch ich endlich Frieden finden kann.

Herr, ich danke dir mit meinen bescheidenen Mitteln meiner Selbst,

bitte rette meine Seele, bitte vergib mir, wenn du kannst.

Begräbnis

Heute ist der Tag meiner Beisetzung. Gestern bin ich gestorben.
Es war ein natürlicher Tod, ich war alt und grau geworden.
Ich konnte nicht mehr weiterleben, ich hatte keine Kraft mehr.
Sie war aufgebraucht.

Heute ist Donnerstag, der 23. Oktober.
Es ist ein schöner Herbsttag, das rötlich-gefärbte Laub weht durch
die Luft und die Trauergäste in ihren schwarzen Kleidern sind
ausnahmslos erschienen.

Viele haben sich von ihrer Arbeit freistellen lassen, um mich zu verabschieden.
Einige weinen um mich. Ich sehe sie deutlich vor mir, gehe sogar nah an sie heran,
so nah, dass ich ihre Wangen berühren könnte, wenn ich denn wollte.

Doch sie können mich weder sehen noch meine Anwesenheit spüren,
das wird mir schnell klar. Auch bin ich kein Geist oder dergleichen, ich kann weder fliegen
oder durch Bäume oder Menschen hindurchgleiten.

Ich bin einfach da und gleichzeitig auch nicht.
Schwer zu begreifen, mit einem begrenzten Menschenverstand, doch leicht
zu verstehen in meiner Welt, die wiederum keine ist.
Die Abwesenheit von Leben ist nichts als Stille ohne Freude, Angst, Trauer und Glück.

All das sind irdische Dinge, die hier nicht existieren, weil ich sie hier nicht brauche.
Das einzige, was bleibt, ist Liebe.
Die Essenz aller Dinge. Sie schwebt, nein, Sie thront über allem.
Sie steht am Ende aller Wege.

Die Trauerrede wird gehalten. Ich höre zu und muss lächeln.
Es wird nur gut über mich gesprochen und all meine Fehler
und schlechten Eigenschaften werden ausgespart, als hätte es sie nie gegeben.
Ein halber Mensch, ein halbes Leben. Nicht vollständig.

Ich gehe durch die Reihen der anderen Grabsteine und lese die Inschriften.
Mir wird klar, es sind meine letzten Minuten auf diesem Friedhof.
Schon bald, wenn der letzte Gast gegangen, wenn die letzte Träne getrocknet,
werde auch ich für immer verschwunden sein.

Warum?

Ich blicke aus dem Fenster, und alles was ich sehe sind nichts als Geister und Gespenster,
Menschen, die ziellos durch ihr Leben laufen, die ohne Liebe leben und zur Mittagszeit schon saufen,
Menschen, die mal Träume hatten-jetzt gleichen sie Ratten im Kanal,
ich weiß, es klingt banal, doch ich frag mich jeden Tag- Warum ?

Warum werden Menschen auf der Loveparade zerdrückt, während die anderen weiterfeiern,
warum fühl ich mich oft wie allein unter Geiern,
wieso taucht das Schicksal meinen Kopf unter Wasser, bis ich nicht mehr atmen kann,
weshalb zieht es mich in dunkle Ecken, warum will ich mich vor mir selbst verstecken ?

Meine Augen sehen klar, doch was sie sehen, macht in höchstem Maße Angst und Bange,
frag mich, wie lang geht der Krieg, wie lang fließt das Öl, wie lange?

Konnte mir lange Zeit nicht selber trauen, aufgebraucht war mein Vertrauen,
in die Menschen, die mich lieben, in Frauen, in Fremde,
saß daheim und starrte gegen weiße Wände.

Schaue kaum noch in die News, kann es kaum ertragen,
in meinen Kopf bohrende Fragen, Fragen nach dem Wieso und dem Warum,
warum sind Menschen so unfassbar dumm, warum laufen sie in ihr Verderben,
warum müssen Tausende sterben, jeden gottverdammten Tag,
wer von den sogenannten Experten vermag zu sagen, was noch passiert,
was habt ihr je für uns getan, außer für eure Meinungen kassiert?

Meine Worte erscheinen bei Facebook, der Konzern, der angeblich alles weiß,
täglich werden wir gewarnt, gib nichts von dir preis,
damit ja niemand etwas von dem andern weiß,
und wir weiter in Anonymität verharren
und weiter allein auf unsere Monitore starren.

Versteht mich bitte richtig, Datenschutz ist keinesfalls unwichtig,
im Gegenteil, doch man kann`s auch übertreiben,
und am Endes des Tages unter Paranoia leiden.

Viele Fragen im Leben bekommen keine Antwort,
doch deshalb zu schweigen wär fatal,
nachzubohren kostet Kraft und wird zur Qual,
doch meine Neugier wird nicht untergehen...

...bis meine Augen endlich klarer sehen.

Mein Herz

Mein Herz, bitte bleib noch eine kleine Weil,
bevor du gehen musst in diese weite Welt,
bitte bleib in mir und schlage noch ein letztes Mal.

Mein Herz, wie oft warst du schon gefangen,
inmitten Strudel voll der Liebe,
hast gekämpft um deinen Frieden,
nun sollst du ihn haben- immerdar.

Mein Herz, wir zwei waren lang vereint,
von Schicksal wurden wir bestimmt,
vom Schicksal werden wir getrennt,
fehlen wirst du mir, dass weiß ich schon.

Mein Herz, in Momenten wirst du mir genommen,
und alles was bleibt ist leerer Raum,
und die Erinnerung an dich,
an deine dumpfen Schläge tief in meiner Brust.

Mein Herz, bin verstummt voll Dankbarkeit,
ob der Jahre mit dir vereint, sie waren mein Leben,
jetzt musst du fort, und ich verstehe sofort.

Wirst jetzt an andrer Stelle Leben schenken,
ich lag nur auf deinem langen Weg.

Während du gehst, flüstert meine Seele tröstend:
Weine nicht, allein wirst du nie sein, wenn denn auch dein Herz
gegangen- ich bleibe bei dir- für alle Zeit.

Mein Himmel

Ich schau gen Himmel und sehe endloses Blau, getupft mit weißen Wolken,
genau das ist der Himmel den ich liebe, kann nicht mal genau sagen was es ist,
es ist doch nur ne hellblaue Fläche mit weißen Gebilden verziert.

Stell mir vor, wenn ich dann gegangen bin, leb ich dort oben weiter,
wenn`s wirklich ein Paradies gibt, dann ist es meines,
blicke von oben auf euch herunter- und ein Lächeln umspielt meine Lippen.

Dieser Sommer wird mein letzter sein, von außen wirke ich jung,
doch  bin im Innern steinalt, durch Erlebtes und ne alte Seele,
traurig bin ich darüber nicht, es ist schon okay.

Baumkronen wiegen im Wind des Herbstes,
während ich durch diesen Wald laufe,
noch tragen mich irdische Füße über weiches Gras und Erde.

Ich spüre, wie Melancholie mich umfängt,
mir Flügel schenkt und mich gen Himmel trägt,
mir meine Angst nimmt- und für immer bleibt sie fern.

Alles, was jemals für mich dagewesen, ist jetzt vergangen,
und mir wird klar, warum alles so war, wie es war,
jetzt weiß ich endlich, warum dieser Himmel das Ende meines Weges war...

Leben

Mein Leben schreibt die verrücktesten Geschichten,
will so gern das Dunkel lichten,
Antworten auf Fragen bekommen, die mein Herz mir stellt,
Tag für Tag fällt es in ein Rosenmeer,
manchmal auch nachts,
dann muss ich es retten- damit es nicht zerbricht wie Glas.

Ich vergaß alte Gefühle und musste neu das Laufen lernen,
das Laufen auf dünnem Eis,
ich sprech in Rätseln- ich weiß,
für den Leser dieser Zeilen,
möchte an einsamen Orten ewig verweilen.

Dort meine inneren Wunden heilen,
dunkle Gassen hinter mir lassen,
mir ein Herz fassen und meinen Dämonen entkommen.

Will mich sonnen, will leben, feiern,
einfach atmen, lieben, fliegen,
und werde  hoffen,
daß mich nach so viel Meilen
die Haie nicht kriegen.

Gedanken

Gedanken verschwinden in den Weiten des Bewusstseins,
ich spüre wie sie gehen, um ihr Überleben flehen,
sie sterben weil ich sie vergesse.

Tote Träume werden nicht begraben,
schwarz und weiß sind keine Farben,
manchmal vergess' ich meine Narben.

Ignoriere so oft die inneren Stimmen,
die nach mir rufen,
sie waren es, die Ängste schufen.

Sie waren es, die Mauern bauten,
die Mut, Kraft und Hoffnung raubten,
die im ewigen Kampf meine Liebe bekämpfen-

doch sie haben keine Chance, denn Du bist bei mir...

Narben

"Sie sind kaum noch zu sehen", flüsterst Du leise in mein Ohr.
Ein sanftes Lächeln umspielt deine Lippen, nur für eine Sekunde,
doch ich habe es gesehen.
Ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll.
Ich will, daß sie schneller heilen. Du willst das nicht.
Du magst sie, findest sie schön.

In drei Jahren Beziehung habe ich so manches übersehen, war viel zu oft blind.
Doch auch Du hast vieles nicht bemerkt.

Draußen liegt der erste Schnee, Du bist übermütig wie ein Kind.
Freust dich, springst und lachst.

Ich gehe neben dir und kann meinen Blick kaum von dir wenden.
Diese Momente waren mein Glück.
Dich glücklich zu sehen, wenn auch nur für einen Augenblick.

Gedankensprung. Du liegst krank in meinem Bett.
Du hast Fieber und Du schwitzt.
Ich küsse deine Stirn und sage dir, daß ich dich liebe.
Du lächelst. Ich bleibe noch an deiner Seite, bis Du eingeschlafen bist.

Ich sehe dir beim schlafen zu und mir wird klar:
So etwas Wunderbares habe ich in meinem ganzen Leben nicht gesehen.
In diesem Moment wollte ich nirgendwo lieber sein,
als an diesem Ort, zu dieser Zeit, mit diesem Mensch. Mit dir.
Ich hatte bis zu diesem Tag in meinem Leben bereits vieles verloren.
Aber diesen Moment konnte mir niemand nehmen.

Ich könnte noch lang weitererzählen, stattdessen sag ich:
Es stimmt nicht, was die Leute sagen, Liebe endet nicht einfach.
Sie verändert sich und lebt in deiner Erinnerung weiter.
Letztlich liegt es an dir, ob Du Sie sterben oder leben lässt.

In meinem Fall wurde Sie zu einem Traum, aus dem man aufwacht
und sich nur noch dunkel erinnert.
Genauso schön und genauso unwirklich.
Was bleibt, sind Fragen, Tränen und der Wunsch,
die Narben einfach mit ihnen wegzuwischen.

Doch vielleicht soll das gar nicht sein.
Vielleicht sind Sie da, um zu helfen.
Helfen, gegen das Vergessen.
Ja, ich glaube so ist es.

Danke für die Zeit.

Sieh doch

Endlich sind sie vorbei, dunkle Zeiten, dunkle Tage,
Regenschauer, Trauer-war so sauer auf Dritte,
aber am allermeisten auf mich selbst,
schau nur her, ich sitz' wieder da
und starre auf's Papier mit Stift in der Hand.

Hab erkannt, dass rohe Kräfte walten,
wo Gefühle den Verstand ausschalten,
will dich halten, will dich schützen,
will dich sehen,
Du merkst, wie ich immer wieder auf dich komme,
voller Stolz, voller Wonne,
hab endlich wieder Sonne im Herzen- dank dir,
und ich spür'- "immer wieder wir".

Dank dir fühl ich wie mir Flügel wachsen,
wie ich Kraft und Ruhe finde,
sieh mich doch an, ich lauf' auf Eis,
und das ist nicht mal dünn,
Baby, ich bin wieder da,
ich lebe wieder- endlich!

Ich danke dir!