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Montag, 26. Juni 2017

Silvester


Melancholie und Trauer sind Schwestern,
die hinter meinem Rücken über mich lästern,
und dieser Tag wird nicht mehr hell,
doch vielleicht wird sich das Morgen
etwas Licht vom Himmel borgen.

In diesem verfallenen Haus verrotten 
meine alten Briefe und Bilder.
Und Warnhinweise gedruckt auf 
verrosteten Schildern 
sprechen von einer Straße mit Ende.

Alles was bis hierher geschah steht geschrieben in mir,
doch ich hab die Lesebrille verloren.
Hab sogar im Sommer gefroren.
Was der Mensch nicht versteht, davor fürchtet er sich,
so war es schon immer.
Nur wird es in diesen Tagen schlimmer, so scheint es.

Und alle Entwürfe für das Leben werden abgelehnt,
hab mich doch immer nur nach Normalität gesehnt.
Das Jahr neigt sich gen Ende,
ich kann nicht schlafen und seh ihm dabei zu.
Ein Feuerwerk am Himmel um die neue Zeit zu begrüßen.

Und während alle so gen Himmel blicken,
staunen, raunen und sich umarmen
sitze ich allein im warmen Sessel über den Dächern
und denke nur an dich und das was war.

Die letzten Fetzen meiner Erinnerung
wehen im Wind und mit ihm auch ein Stückchen innres Kind.
Das daß alles nicht versteht und vielleicht auch niemals wird.
Der Morgen kommt und mit ihm das Bedauern
und die Einsicht:

Das neue Jahr kann nur leben weil das Alte stirbt
wie Blätter die von Bäumen fallen,
oder Worte, die einmal ausgesprochen
für immer im Wind verhallen.